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4. Die Booster-Jahre (~4 - ~ 12)

Lernen los!

Im Alter zwischen ca. 3-4 bis ca. 12 Jahren hat unser Gehirn das größte Potenzial, zu lernen. Es hat die größte Anzahl an Neuronen und Synapsen in dieser Zeit und ist geradezu begierig darauf, zu lernen und neue Erfahrungen zu machen.

 

Ab ca. 4 Jahren entwickelt sich die Kommunikation zwischen beiden Gehirnhälften, das Kind kann sich jetzt als getrennt von der Außenwelt wahrnehmen. Es kann jetzt verstehen, dass andere Mensch anders wahrnehmen und probiert sich in der Abgrenzung zu anderen Menschen aus. Es entwickelt  seine erste, die sogenannte Primärpersönlichkeit.

 

Erst ab dieser Zeit, mit ca. 5 Jahren, kann ein Kind lügen und sich verstellen. Es begreift, dass andere Menschen andere Dinge sehen, als es selbst. Das merkt man zum Beispiel beim Verstecken spielen. Bis zu diesem Alter denkt das Kind, was es nicht sieht, können auch die anderen nicht sehen. Bis dahin weiß man z.B. beim Schwarzer Peter spielen immer, wenn das Kind den Schwarzen Peter hat. Wenn das nicht mehr klappt, weiß man, das Kind hat den nächsten Entwicklungsschritt gemacht.

Es entdeckt jetzt auch den Widerspruch zwischen seinen Wünschen und denen der Umwelt und dass sich nicht alles um das Kind dreht und drehen kann, die Trotzphase ist da.

 

Die Gehirnaktivität erreicht jetzt Alpha-Zustände, die optimal für Lernen und Verarbeiten von Informationen sind. Zwischen 3-4 und ca. 12 Jahren ist die beste Zeit, um möglichst verschiedene Dinge zu lernen. Die Anzahl der Synapsen ist am größten und damit das Lernpotential. Was jetzt gelernt wird, sprich Synapsen aktiviert, wird gespeichert, da Synapsen, die verwendet werden, verstärkt werden. Jetzt wird das Wissenspotential und Bandbreite für die Zukunft gelegt.

 

Damit das Gehirn noch besser verarbeiten und speichern kann, ist Bewegung sehr wichtig. Je mehr sich Kinder bewegen, draußen und im Spiel mit anderen, desto besser wird der Hippocampus, das Gehirnareal wo unser Leben lang Neuronen produziert werden, gefördert. Hier findet auch die Kurzzeitspeicherung von Informationen statt. Der Hippocampus ist quasi die zentrale Anlaufstelle für Informationen. Der Hippocampus bevorzugt dabei Informationen mit räumlicher Komponente, am besten verbunden mit einer Bewegung im Raum. Dies ist historisch bedingt durch die Anpassung an das Leben in der Wildnis, als Informationen zu unserer Umgebung lebensnotwendig waren.

Durch Bewegung draußen ist auch der Sensomotorische Kortex aktiv, dessen Aktivität Auswirkungen auf weite Teile des Gehirns hat. Momentan geht man davon aus, das der motorische Kortex mit bei der Abbildung des Zahlenstrahl, also auch Rechnen, beteiligt ist. Viel Bewegung draußen fördert also neben dem Raumverständnis auch das Zahlenverständnis.

 

Bewegung draußen, Kontakt mit anderen Menschen und die Möglichkeit, viele verschiedene Themen zu lernen, zu experimentieren und Erfahrungen zu machen fördern und stabilisieren also vereinfacht ausgedrückt das Potenzial, das wir in diesen Jahren zu unserer Verfügung haben. Je besser wir dieses Potenzial in dieser Zeit nutzen, desto besser aufgestellt gehen wir in den nächsten Entwicklungsabschnitt, die Pubertät.

 

 

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Fortsetzung folgt ...

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Was sind Deine Erfahrungen? Wie hast Du Deine Booster-Jahre verbracht? Warst Du viel draußen oder eher drinnen?

Schreibe mir gerne dazu unten in die Kommentare!

 

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